Juni/Juli 2019
Nachdem wir uns ein Testset haben schicken lassen und unterschiedliche Bälle ausprobiert haben, viel die Wahl letztendlich auf "SANWEI".  

Nach meinen Internetrecherchen sind der Tibhar Syntt NG und der Andro 3S wohl alle vom Hersteller DHS. Entsprechend war ich anfänglich der Meinung, dass zwischen den Tibhar-, Andro- und DHS-Bällen kein Unterschied sein kann. Letztendlich mußte ich aber feststellen, dass sehr wohl Unterschiede bestehen - und die sind deutlich.

Testset: 

- SANWEI ABS 3 Sterne 40+ (gold)

- Nittaku *** Ball Premium 40+

- DHS 3*** Ball D40+ ABS

- Tibhar 3 *** Ball 40+ SYNTT NG

- andro® *** Speedball Poly 3S 40+

Gut abgeschnitten haben Nittaku, DHS und SANWEI. Die Spieleigenschaften fühlten sich recht ähnlich an und kommen nahe an die gewohnten Celluloidbälle heran.
Da der Nittaku allerdings doppelt so teuer ist - aber eben nicht besser - war der Ball gleich aus dem Rennen.
DHS ist eher nur um eine Kleinigkeit aus der Wahl gefallen. Aber das ist wirklich nicht rational und mit klaren Argumenten begründbar. Aber fast jeder hatte den SANWEI einen kleinen Ticken vor dem DHS eingestuft.
Auch bei den Trainingsbällen haben wir uns letztendlich für den SANWEI 1* entschieden. Tatsächlich ein gut spielbarer Ball und auch nach den ersten offiziellen Trainings sind wir sehr zufrieden mit unserer Wahl.

Die weiteren Bälle im Test und die Eindrücke der Mehrheit der Testteilnehmer:
SANWEI und Nittaku wurde von allen als gut bewertet und schnitten fast gleich ab. Ebenfalls nahezu gleichauf war der DHS-Ball. Von den getesteten Bällen macht man bei diesen Dreien meiner Meinung nach nichts verkehrt. Alle drei sind sehr gut spielbar. Nittaku fällt aufgrund des Preises von ca. 2,00 € pro Ball natürlich raus. Was soll das? Von den Spieleigenschaften nicht viel um gegenüber SANWEI und DHS, aber doppelt so teuer.
Der Tibhar-Ball, den wir auch schon bei anderen Vereinen gesehen und gespielt haben kam bei weitem nicht an das Spitzentrio heran. Die Spieleigenschaften unterscheiden sich erheblich von den bisherigen Celluloidbällen und damit auch von denen des Spitzentrios. Der Ball ist langsamer, muss aktiver gespielt werden und neigt bei passivem Spiel dazu, zu weit zu fliegen. Wenn man nur den Tibhar spielt, kann man sich sicher daran gewöhnen und er wäre damit zumindest auch spielbar. Aber das können andere viel besser.
Der Andro war im Grunde eine Katastrophe. Nur einer der Tester kam gut damit klar, bei den anderen viel der mit Pauken und Trompeten durch. Der macht wirklich, was er will. Hier hat Andro noch Nachholbedarf, außer sie wollen die Zufallskomponente mehr ins Spiel bringen.




12.04.2019  -  Jürgen Bauer

Da wir wie viele andere Vereine nach der Saison auf den Z-freien Ball umsteigen, beschäftige ich mich gerade mit der unterschiedlichen Angebotspalette.

Nach etwas Internet-Recherche sieht die Grob-Unterscheidung wohl so aus: Z-freie Bälle mit Naht, Z-freie-Bälle ohne Naht, ABS-Bälle.

In Sachen Haltbarkeit und konstanter Qualität sind wohl überall recht große Fortschritte gemacht worden. Aber wenn man den Einschätzungen aus dem Internet glaubt, sind die Spieleigenschaften doch sehr unterschiedlich – vor allem in Spinannahme und Höhe des Ballabsprungs.

Unten eine grobe Unterteilung aus dem Tibhar-Katalog. Die Preisunterschiede sind relativ groß und die Eigenschaften aus der Info dazu wohl eher subjektiv aus Firmensicht. Ich habe beim NG gelesen, dass der Ballabsprung eher flach ist.

Von dem her wäre der Z-freie Ball dem ABS-freien Ball vorzuziehen. Andererseits ist die Herstellung des ABS-Balles wesentlich wirtschaftlicher und der Ball dadurch kostengünstiger und erscheint nebenbei auch umweltfreundlicher. 

Allgemein wird der Nittaku als der am besten zu spielende Ball genannt. Aber auch zahlreiche andere, die spielbar sind, seit die Qualität merklich verbessert ist. Der Nittaku ist dabei mit Abstand der teuerste Ball. 

Somit bleibt die Frage:

  • Den Nittaku-Ball nehmen.
  • Einen Z-freien Belag nehmen. Hier ist die Auswahl relativ groß.
  • Einen ABS-Ball aus chinesischer Produktion nehmen. Hier kann man wohl relativ frei auswählen, da die Bälle lediglich aus zwei unterschiedlichen Produktionsstätten kommen. Was drauf steht, scheint damit im Grunde unerheblich. 

Dazu noch die Frage, ob die dazu "gehörenden" Trainingsbälle auch was taugen oder ob man hier nicht eine andere Marke nimmt. Hauptsache dem Wettkampfball möglichst ähnlich.

Info, die ich aus dem Gespräch mit Martin Lodner – Inhaber TT-XPERT – für mich zusammenfasse: Langfristig durchsetzen wird sich wohl eindeutig der ABS-Ball.

Da ich diesen Eindruck auch aus meiner Internetrecherche gewonnen habe – wenn auch bei weitem nicht klar – und die Herstellung des ABS-Balles einfach am wirtschaftlichsten ist, tendiere auch ich eindeutig zum ABS-Ball. Die meisten bekannten Bälle werden dabei von DHS produziert. Die Unterschiede zwischen den Marken sollte demnach nicht groß sein. Favoriten sind der Tibhar SYNTT NG und der Andro. Oder warum nicht gleich den direkt vom Hersteller angebotenen DHS-Ball entscheiden.

Entsprechendes gilt für die Trainingsbälle. Hier bloß nicht die billigsten nehmen, sondern auch den 2-Stern Ball passend zum Wettkampfball. 1-Stern-Bälle oder sonstige dauerhaft günstige Angebote machen normalerweise keinen Sinn. Die Spieleigenschaften müssen tendenziell nahe an den Wettkampfball rankommen. Daher sind sie auch nicht so günstig zu haben wie gewohnt. Aber das kommt vielleicht noch. Die Tendenz stimmt.
Ach ja - ganz wichtige Info, die noch von Martin bekommen habe. Die Bälle sollten unbedingt gereinigt werden, bevor ihr sie spielt. Am besten, die Bälle gleich im "vorgewaschenen" Zustand kaufen oder eben mit eine kleinen Putzmaschine mühsam selber putzen. Ungereinigt sind die Spieleigenschaften eher miserabel.

Tibhar_Spinfactoryjpg

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Präsidiumsbeschluss: Vereine dürfen Zelluloidbälle ohne ITTF-Zulassung noch bis Mitte 2019 zu Wettkampfzwecken nutzen

Aufbrauchfrist für Zelluloidbälle ohne weitere ITTF-Zulassung bis Mitte 2019                         SH  14.04.2018

Frankfurt/Main. Vereine in Deutschland dürfen ihre Zelluloidbälle auch ohne ITTF-Zulassung noch bis Mitte 2019 zu Wettkampfzwecken nutzen. Das DTTB-Präsidium hat eine sogenannte Aufbrauchfrist beschlossen, die es ermöglicht, dass Zelluloidbälle auf nationaler Ebene, für die die Hersteller beim Weltverband ITTF erstmals keine Zulassung für das laufende Jahr beantragt haben, noch bis zum 30. Juni 2019 bei offiziellen Veranstaltungen gespielt werden. Die Aufbrauchfrist gilt für die in der  ITTF-Zulassungsliste grau hinterlegten Marken und Produkte. Für die übrigen Zelluloidbälle in der ITTF-Liste gilt bis zum darin genannten Datum ohnehin noch die ITTF-Zulassung.

Ab dem 1. Juli 2019 dürfen dann auch innerhalb Deutschlands nur noch zelluloidfreie Bälle eingesetzt werden. Hintergrund: Mehrere Hersteller hatten für ihre Zelluloidbälle, die auf dem Markt nach der weltweiten Einführung des Polyballs Mitte 2014 immer mehr an Bedeutung verloren haben, keine Zulassung mehr beim Weltverband ITTF beantragt. Die Bälle gibt es natürlich noch, oft als Restbestände der Vereine. Ohne den obigen Beschluss des Präsidiums dürften sie nicht weiter im Spielbetrieb des DTTB eingesetzt werden, weil für sie keine ITTF-Zulassung vorliegt.

Das DTTB-Präsidium kann über eine Aufbrauchfrist beim Spielmaterial laut § 28.4 der DTTB-Satzung (Aufgaben des Präsidiums) befinden.